Woher kommen Bärenwaisen?

In vielen Fällen ist nicht bekannt, wie die jungen Bären zu Waisen geworden sind. Fast immer jedoch tauchen sie ohne Mutter in der Nähe einer menschlichen Siedlung auf. Förster oder Tierärzte, Bauernfamilien oder andere Privatleute nehmen die Jungtiere bei sich auf und versuchen sie mit Kuhmilch großzuziehen, ohne die tatsächlichen Bedürfnisse von Bärenbabys zu kennen.

Die Trennung von der Mutter kann verschiedene Ursachen haben. Mit zunehmender Entwicklung der Infrastruktur werden Bären immer häufiger in Unfälle mit Autos oder Zügen verwickelt – nicht selten mit Todesfolge für die Tiere.

Aber auch Wilderei spielt in Südosteuropa noch immer eine große Rolle. Bereits seit Jahrhunderten gilt Bärenfleisch als Delikatesse, und auch das Fell wird bei vielen Jägern als prunkvolle Trophäe angesehen. Wird eine Bärenmutter gewildert, bleiben die Jungtiere auf der Strecke.

Bei Gefahr flüchten Bärenbabys in die nächsten Baumwipfel in 20 bis 30 Metern Höhe. Hat sich die Situation beruhigt, kommen sie nach einigen Stunden wieder herunter. Ohne ein Lebenszeichen von der Mutter beginnen die jungen Bären daraufhin die Suche nach ihr und laufen oft ziellos und weinend durch den Wald. Häufig verhungern sie nach einigen Tagen, manchmal haben einzelne Tiere jedoch das Glück, dass sie aufgefunden und in die „Bärenstation Karpaten“ vermittelt werden. Im Durchschnitt sind dies zehn bis zwölf Tiere pro Jahr.

 

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